Freiheit im Denken
Freiheit im Kultur- und Geistesleben
Der Schlüssel zu allen Veränderungen liegt in der freien Erkenntnis des Einzelnen und in dem Mut, den erkannten Weg auch zu gehen. Die gesellschaftliche Voraussetzung dazu ist die vielseitige Entwicklung der individuellen Fähigkeiten, die schon Wilhelm von Humboldt nur in einem staatsfreien, selbstverwalteten Bildungs- und Kulturleben der Zivilgesellschaft verortete, in dem Lehrer, Wissenschaftler, Künstler, Geistliche nur noch ihrem eigenen Gewissen verantwortlich sind.
Grundlage ist also das individuelle Einzelurteil, Träger die Zivilgesellschaft, die schon seit den 70er Jahren in den Non Government Organisationen (NGO) immer mehr Verantwortung übernommen hat, da wo die alten Autoritäten Staat und Wirtschaft uns im Stich ließen.
Rudolf Bahro konnte sich eine „Massenbewegung von einzelnen“ vorstellen und Nikanor Perlas nannte die Zivilgesellschaft die dritte globale Kraft.
Die Entwicklung von unabhängigen Zivilgesellschaften ist heute selbst in autoritär geführten Staaten weltweit im Gange, verstärkt durch die internationalen Kommunikationsmittel. Sprach Rudolf Steiner 1918 noch von einer „Ohnmacht des Geisteslebens“, kann man diese Ohnmacht heute in den Nationalstaaten ausmachen, die dem globalisierten Kapital nicht mehr die notwendigen Grenzen zu setzen in der Lage sind.